Das Bahnhofsgebäude in Königstein wurde 1849/50 errichtet und gilt als einer der letzten erhalten Bahnhofsgebäude aus der Zeit der ursprünglichen Elbtalbahn. Es handelt sich um ein zweigeschossiges Massivgebäude mit Teilunterkellerung und zimmermannsmäßiger Holzkonstruktion des Dachtragwerks. Um 1879 wurde das Gebäude teilweise aufgestockt und um beidseitig eingeschossige Anbauten erweitert.
Das Gebäude befand sich aufgrund eines zeitweise schadhaften Daches in einem sehr schlechten Zustand. Hangseitig waren Holzschäden durch Schwammbefall zu verzeichnen. Diese haben zum teilweisen Einsturz der hangseitigen Decken geführt.
Der Denkmalschutz verhinderte einen Abriss des leerstehenden Gebäudes. Das Sanierungskonzept sah vor, durch den Einbau neuer Deckenbalken und einer schubsteifen Deckenausbildung die Außenwände wieder auszusteifen und den Dachstuhl zu stabilisieren.
Aufgrund des Schwammbefalls wurden nichttragende Holzbauteile sowie schadhafte Holzdeckenbereiche restlos zurückgebaut, der Innenputz großflächig abgeschlagen und das Mauerwerk stellenweise im Bohrlochdrucktränkverfahren behandelt. Die neuen Deckenbalken wurden mit chemischem Holzschutz behandelt. Da die weitere Nutzung unklar war, beschränkte sich der neue Deckenaufbau auf eine schubsteif aufgenagelte 25 mm dicke OSB-Platte. Aus baukonstruktiver Sicht war es interessant, dass die bestehenden Deckenbalken 21/24 über dem 1.OG über die gesamte Hausbreite mit etwa 8,60 m Länge durchliefen und in Hausmitte auf einer lediglich 12 cm dünnen Holz-Fachwerkwand auflagen.