Zum Erhalt der Streckenverfügbarkeit der Eisenbahnstrecke 6255 Riesa – Chemnitz wird bei km 54,450 die Erneuerung der Eisenbahnüberführung Ottendorfer Viadukt geplant. Beim bestehenden eingeschossigen Viadukt aus dem Jahre 1852 waren aufgrund des schlechten Bauzustandes Sanierungs-maßnahmen ausgeschlossen. Damit war ein Abbruch mit anschließendem Ersatzneubau notwendig. Entsprechend der gestalterischen und funktionalen Vorgaben wurde der Ersatzneubau als rahmenversteiftes Bogentragwerk konzipiert. Den zentralen Bereich bildet ein Stabbogen an dem die Fahrbahn über Flachstahlhänger angehängt ist. Der Bogen durchdringt die Versteifungsträger und bildet mit ihm und den nach unten verlängerten Bogenstielen ein zusätzlich tragendes Rahmensystem. Die Gesamtlänge der Brücke beträgt 90,95 m. Davon entfallen jeweils 16,0 m für den Überbau beidseitig des Schnittpunktes Bogen/ Versteifungsträger und 58,95 m auf den Bereich zwischen dem Bogen. Die Stützweite des Bogens von Kämpfer zu Kämpfer beträgt 74,95 m. Die gewählten Abmessungen hat der Entwerfende am goldenen Schnitt orientiert. Der Bogen sowie die Rahmenstiele werden als luftdicht verschweißte Kastenprofile ausgeführt. Die Versteifungs-träger mit einer Bauhöhe von 1900 mm sind als offene Schweißträger ausgeführt. Als Fahrbahn dient eine orthotrope Platte. Bogen und Fahrbahn werden im inneren Bogenbereich durch acht Hänger je Bogenebene verbunden.